Chronik

Pfarrkirche St.Albert


Multimediashow über den
Hl. Albert Magnus

Durch den hohen Personalbedarf der Messerschmittwerke kam es in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts zu einer verstärkten Ansiedlung im Norden Haunstetten. Ein ganzes Ortsviertel, die Messerschmittsielung, wurde innerhalb kurzer Zeit gebaut. Diesem Bevölkerungszuwachs trug der damalige Bischof Dr. Josef Kumpfmüller Rechnung, indem er am 01.Juli 1938 den nördlichen Teil Haunstettens, das damals noch eine eigenständige Gemeinde war, als Expositur St. Albert aus der Mutterpfarrei St. Georg ausgliederte.
Zum Seelsorger wurde Siegmund Berger ernannt, der sich mit großem Eifer an den aufbau einer eigenständigen Pfarrei machte. Bereits am 31. Oktober 1938 wurde eine Notkirche eingeweiht, die an der Stelle stand, wo sich heute der Verbindungstrakt zwischen Pfarrsaal und Kirche befindet. Das große Altarbild zeigte den Hl. Albert. Es hängt heute neben dem Hauptportal unserer Kirche. Bei dem schweren Bombenangriff auf Augsburg und die Messerschmittwerke am 25. und 26. Februar 1944 wurde auch die Notkirche schwer getroffen und war in der Folgezeit nicht mehr benutzbar. Bis zur Reparatur, die erst nach Kriegsende erfolgte, fanden die Gottesdienste in der Muttergotteskapelle statt.

Durch den Zuzug von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen nach dem 2. Weltkrieg hatte sich die Gemeinde weiter vergrößer, so dass der Bau einer Pfarrkirche immer dringlicher wurde. 1953 war es endlich so weit. Die Baupläne für die neue Kirche, die von Architekt Anton Wenzel entworfen wurden, lagen vor. Als im Mai die Notkirche abgerissen wurde, stellte sich heraus, dass seit dem Bombenangriff unter dem Altar eine scharfte 500-Kilo-Bombe gelegen hatte. Der Hl. Albert hatte in dieser Zeit seine „“Bewährungsprobe““ als Schutzpatron glänzend bestanden!

Im Juli 1953 erfolgt die Grundsteinlegung, im November war bereits der Pfarrsaal soweit fertiggestellt, dass er als Behelfskirche dienen konnte. Am 5. Dezember 1954, dem 2. Adventssonntag, wurde die neue Kirche von Bischof D. Josef Freundorfer zu Ehren des Hl. Albert geweiht. Durch einen glücklichen Zufall war es möglich, dass im Hauptaltar auch eine Reliquie unseres Pfarrpatrons eingemauert werden konnte.

Die Ausstattung des neuen Gotteshauses war aus finanziellen Gründen sehr bescheiden. Den Altarraum schmückte in der ersten Zeit nur ein schlichtes Holzkreuz. Erst 1956 wurde das den ganzen Kirchenraum beherrschende Christkönigskreuz, ein Werk des Münchner Künstlers Richard Stammberger, erworben. Im gleichen Jahr erklangen auch zum ersten Mal die drei Kirchenglocken. 1962 konnte die Weihe der Orgel gefeiert werden, die in der Zwischenzeit mehrmals aus- und umgebaut wurde. In den folgenden Jahren wurden der Ambo und der Priestersitz nue gestaltet. Sie sind ebenso wie das bronzene Taufbecken Werke des Haunstetter Bildhauers Christian Angerbauer.

Am 19.08.1966 verstarb Pfarrer Berger. Er hatte sich beim Aufbau der jungen Pfarrei große Verdienste erworben. Sein Amt übernahm Pfarrer Rupert Ritzer, der die Gemeinde jedoch nach zweijähriger Tätigkeit wieder verließ. Im April 1969 wurde Robert Lauter zum neuen Pfarrer von St. Albert ernannt. Vieles wurde während seiner 32jährigen Amtszeit bewegt und ins Leben gerufen. 1973 konnte die Kindertagesstätte, die bis dahin in den Räumen des Pfarrheim untergebracht war, in den Neubau an der Tirolerstraße umziehen. 1977 wurde der Pfarrsaal renoviert, der sich zu einem echten Begegnungszentrum für die verschiedenen Gruppen der Gemeinde entwickelte.1979 wurde die Seitenkapelle umgestaltet. Der Tabernakel mit seiner Rückwand und der Altar sind ein Werk des Bildhauers Ernst Steinacker aus dem Ries. Die farbigen Rundfenster, die Szenen aus dem Kreuzweg Jesu darstellen, schuf der junge Augsburger Künstler Willi Weiner. In den folgenden Jahren wurden Kirche und Pfarrzentrum außen gründlich renoviert, der Kirchenvorplatz neu gestaltet und der Kindergarten generalsaniert. Den Abschluss der umfangreichen Baumaßnahmen bildeten im Jahr 2000 die Innenrenovierung des Kirchenraumen und die Bemalung der Altarwand durch die Künstlerin Anita Rist-Geiger. Im Juli 2001 trat Pfarrer Lauter, der bei groß und klein sehr beliebt war und in der gesamten Pfarrei sehr geschätzt wurden, in den wohlverdienten Ruhestand.
Zum 01.09.2001 übernahm Pfarrer Markus Mikus die Gemeinde St. Albert. Seine erste große Aufgabe war die Renovierung von Pfarrhaus und Pfarrbüro. Durch wiederholte Grundwassereinbrüche bedingt wurden auch die Sanierung des Untergeschosses und die Erneuerung der sanitären Einrichtungen im Pfarrheim erforderlich. Ab 01.09.2004 übernahm Pfarrer Mikus, der auch als Richter am bischöflichen Konsistorium tätig ist, zusätzlich das Amt des Dekans im Dekanat Augsburg-Süd. „

Pfarrkirche St.Georg

Der Hl. Georg

In der Mitte des 10.Jh. wird „Hustetin“ in der Abgabenliste des Klosters St. Afra genannt. Dies ist das erste authentische schriftliche Zeugnis des Ortes (Abgaben waren Getreide, Salz, Eier, Schweine, Schafe).
Am 6.8.1177 bestätigte Papst Alexander II. dem Kloster den Grundbesitz und die Vogtei (= niedere Gerichtsbarkeit); dasselbe tat am 7.8.1182 Kaiser Friedrich I.
Ob damals der Ort bereits eine eigene Pfarrei und Pfarrkirche hatte ist ungewiss.

20.05.1379
Erster Hinweis auf eine Pfarrkirche in einer Urkunde anlässlich eines Grundstückverkaufs des Klosters St. Ulrich und Afra an das Ehepaar Ilnor mit „Bartholome, Pfarrer zu Housteten“ als Zeugen

27.10.1501 Früheste urkundliche Erwähnung der Kirche unter Bischof Friedrich II.von Zollern (1486-1505), Erneuerung der Inkorporation Haunstettens in das Kloster St. Ulrich und Afra. Das Kloster hatte das Recht einen Geistlichen eigener Wahl dem Bischof als Pfarrer vorzuschlagen; überdies auch den Anspruch auf den lukrativen Zehnt

Um 1600
Errichtung der Muttergotteskapelle durch die Haunstetter Bruderschaft vom Hl.Fronleichnam


St.Georg 1625


1636
Erster Nachweisbarer Eintrag in ein Taufbuch

1643
Das Kloster St. Afra kauft dem Augsburger Bischof Heinrich V. von Knöringen (1599-1646) die noch beim Bistum verbliebene Staatshoheit für 12000 Gulden ab und besitzt nun die volle Landeshoheit über Haunstetten

1653-54
Renovierung der Kirche nach den Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges mit neuem barocken Hochaltar und zwei Seitenaltären; Neufassung der Raumschale, Ausbesserung von Kanzel und Kirchengestühl. Verlust aller Dokumente

1699
Neues Gestühl und Kanzel

1725-1730
Umgestaltung durch Reichsabt Willibald Popp im Stil des Barock; Erhöhung des Chores; Ersetzen des alten Turmsatteldaches durch eine Zwiebelhaube mit Erhöhung des Turmes

1740-1741
Neubau der Muttergotteskapelle (Wallfahrtskapelle) im Stil des frühen Rokoko

1761/1763
Anschaffung von drei neuen Altären

1803
Im Zuge der Säkularisierung wird Haunstetten 1803 bayerische Landgemeinde.

1817/1824
Neue Glocken


St. Georg 1857


1875
Auflösung des Friedhofs um die Pfarrkirche

1886-1888
Verlängerung der Pfarrkirche nach Westen um zwei weitere Fensterachsen mit neuem Westjoch, Entfernung der barocken Ausstattung, Umgestaltung im Stil der Neuromanik und des Neubarock.

1910
Neue Glocken und neuer Turmuhr

1925
Erwerb von drei neuen Glocken

1927
Neue Orgel mit Spieltisch

1929
Ausbesserung de Kirchendaches und neuer Zementaußenverputz

1933/35
Umgestaltung des Innern. Entfernung der Säulen-Kuppel-Konstruktion des Baldachinaltares. Neuer Außenputz.

1937
Einrichtung der Expositur St.Albert von St.Georg; seit 1954 Stadtpfarrei

1942
Angeordnetes Einschmelzen der Glocken; Zerstörung der Glasfenster im Chor

1948
Neue Gussstahl-Glocken

1954
Großflächige Neueindeckung des Kirchendaches

1964-1966
Außen- und Innenrestaurierung; u. a. Übertünchen der Deckengemälde und Entfernen der Einrichtung von 1886/88 . Neugestaltung des Innenraums u.a. auch Abriss der Kanzel an der Nordseite

1961
Errichtung der Expositur St.Pius von St.Georg. 1966 Erhebung zur Stadtpfarrei

1968
Neue Bronze-Glocken

1985
Innenrenovierung der Muttergotteskapelle

1989-1991
Errichtung des heutigen Pfarrzentrums.

1995-1997
Neugestaltung des Kirchenraums, Gegenstände der Innenrenovierung von 1964/68 entfernt. Freilegung der übertünchten Bilder. Neugestaltung des Altarraums durch Prof. Georg Bernhard

11.01.1998
Weihe des neuen Hochaltars durch Bischof Viktor Josef Dammertz.

2000/2001
Außenrenovierung der Kirche: Renovierung der Kuppel, neues Ziffernblatt für die Turmuhr. Neueindeckung des Dachs

2009-2012
Renovierung und energetische Instandsetzungsmaßnahmen im Pfarrzentrum

2014
Zerstörung von Dachstuhl und großen Teilen des Pfarrzentrum durch einen Brand

2015-2017
Renovierung und erneute energetische Sanierung des Pfarrzentrums

2019 – 2020
Erneuerung des Glockenstuhls